Die Pandemie hat uns zwangsweise zu DIY-Experten gemacht: selber kochen, selber Wände streichen und – selber die Nägel lackieren. Gepflegte Nägel wirken stimmungserhellend. Damit das gute (Umwelt)-Gewissen greift, lackieren wir mit veganen Nagellacken. Vegan bedeutet hier unter anderem, dass auf Dibutyl Phthalat verzichtet wird. Dabei handelt es sich um ein rotes Pigment, das entsteht, wenn Nepal-Schildläuse zerquetscht werden. Das so gewonnene Karmin findet später Anwendung in Lacken, die rot, rosa oder braun sind.
Auch der Glitzerpartikel Guanin, dessen Ausgangssubstanz Fischschuppen sind, ist ein No-go. Ebenso wie Kreatin, das aus Hufen, Haaren und Hörnern von Tieren gewonnen wird. Veganer Nagellack verzichtet auf all diese Inhaltsstoffe und bedient sich vor allem pflanzlicher Substanzen. Die folgenden Marken für veganen Nagellack können wir dir empfehlen:
Die Lacke der französischen Marke Green Flash, mit denen man einen 1A-Gel-Effekt erzielen kann, bestehen zu 84 Prozent aus Rohstoffen wie Zuckerrohr, Maniok, Baumwolle.
Die Range mit 30 Farben ist 9-free, das heißt, dass die Hersteller auf neun Inhaltsstoffe verzichten, die der Gesundheit schaden könnten. Unter anderem auf diese drei Haupttäter, die in handelsüblichen Lacken stecken: Formaldehyd, Methylbenzol und Dibutylphthalat.
Green Flash bietet ein Pro-Komplett-Set mit einer 36 Watt LED-Lampe, die man zum Härten braucht. Dazu gepackt sind ein acetonfreier Nagellackentferner, ein Base-Coat, ein Top-Coat und ein Farblack.
So geht die 20-Minuten-Gel-Maniküre: Nägel feilen, Base-Coat auftragen, 60 Sekunden unter der Lampe trocknen lassen. Jetzt kommt die Farbe in zwei dünnen Schichten drauf, jede Schicht muss für je eine Minute unter der Lampe trocknen. Dann folgt der Top-Coat, der rund zwei Minuten gehärtet werden muss. Die Lacke funktionieren nur zusammen mit der Lampe. Aufbewahrt werden Green Flash Lacke – wie alle Nagellacke – am besten im Kühlschrank.
Es gibt Lacke, bei denen Nepal-Schildläuse für Karminrot als Farbpigmente oder Fischschuppen als Glitzerpartikel eingesetzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass keine fiesen tierischen Nebenprodukte im Lack stecken, greift zu den wasserbasierten Lacken von Gitti Concious Beauty. Sie enthalten keine petrochemischen Lösungsmittel und reduzieren so die Abgabe flüchtiger organischer Verbindungen in die Luft.
Es gibt noch zwei weitere Vorteile gegenüber konventionellen Lacken: Sie sind geruchsneutral, das heißt du kannst deine Nägel überall – auch im Bus oder im Büro – lackieren, ohne deine Mitmenschen mit beißendem Geruch zu belästigen. Und: Wasserbasierte Lacke sind flexibler und sind deshalb gut geeignet für brüchige und dünne Nägel.
Über 60 Farben und 22-free, das heißt bei der Herstellung von Lacken von OZN wird auf 22 schädliche Inhaltsstoffe verzichtet. Darüber hinaus arbeiten die MünchnerInnen mit 100% Ökostrom aus erneuerbaren Quellen aus Deutschland. Bei der Umverpackung aus Karton aus nachhaltiger Waldwirtschaft werden nur vegane und lebensmittelrechtlich unbedenkliche Klebstoffe verwendet.
Der Sicherheitsverschluss der Lacke besteht aus Ligin, einem Nebenprodukt aus Bio-Polymeren der Industrie, das vollständig kompostierbar ist. Der Deckel kann also in die grüne Tonne. Lediglich der Pinsel mit veganen Haaren und das Etikett sind nicht recycelbar.
Das in Düsseldorf gegründete Label produziert vegane und tierversuchsfreie Nagellacke, die ausschließlich in Deutschland hergestellt werden. Sie sind 15-free und verzichten bei der Herstellung zudem auf Mineral- und Palmöl. Und sie duften gut dank einer beigefügten Mixtur aus natürlichen ätherischen Ölen nach grünem Tee.
Darüber hinaus gleicht Herzlack seine durch die Website verursachten CO2-Emissionen aus: Mit Hilfe von ClimatePartner wurden die CO2-Emissionen ermittelt und über das Klimaschutzprojekt „Wasserkraft für den Lebensraum von Berggorillas” im Virunga Nationalpark im Kongo wiedergutgemacht.
Weil Nachhaltigkeit ein Anliegen ist, gibt es von Kia-Charlotta pro Saison nur eine begrenzte Produktanzahl in nur 15 neue Farben, UV-Schutz inklusive.
Die Lacke decken besonders gut – im Allgemeinen reicht eine Schicht – und halten lange. Alle von dem Label produzierten Nagellacke, bei denen ausschließlich pflanzliche Lösungsmittel eingesetzt werden, sind vegan, tierversuchsfrei und verzichten auf 14 Schadstoffe. Butylacetat, beispielsweise, ein Lösungsmittel, das dazu beiträgt, den Nagellack in der Flasche flüssig zu halten, kann petrochemisch oder pflanzlich gewonnen werden.
Kia-Charlotta Nagellackfarben ist es zu 100% pflanzlichen Ursprungs. Alle Inhaltsstoffe, die in Produkten von Kia-Charlotta stecken, sind auf der Website gelistet.
Besser geht’s nicht: kurze Trocknungsdauer, lange Haltbarkeit, stark pigmentiert, selbstverständlich vegan und über 50 Farben – das Lack-Label Nailberry überzeugt.
Was noch nicht erwähnte wurde: Die Lacke, die auf einer 12-free-Formel basieren, haben eine super Deckkraft nach nur einmal auftragen. Nailberry-Lacke, 2012 von Sonia Hully in London gegründet, sind unter anderem frei von: Phthalaten (DBP, DEHP), Toluolen, Xylolen, Campher, Ethyltosylamiden, Triphenylphosphaten (TPHP), Kolophonium, Halogenorganischen Verbindungen (AOX), Parabenen, Silikonen, Benzophenonen und Eugenol.