Sind dir beim letzten Ausmisten deines Schranks jede Menge Kleidungsstücke in die Hände geraten, die du nicht mehr anziehst oder sogar noch nie getragen hast? Zum Wegwerfen sind noch gut erhaltene Teile natürlich viel zu schade. Tausch doch stattdessen deine Schätze einfach ein! So kannst du Anderen eine Freude machen und dabei selbst ein schickes Kleid oder cooles Accessoire zum Nulltarif ergattern. Welche Kleidertauschbörsen es gibt und was beim Tauschhandel im Internet zu beachten ist, verraten wir dir hier.
Kaufen macht glücklich? Die Zeiten, in denen diese Devise uneingeschränkt galt, sind passé. Leihen und tauschen gewinnen immer mehr an Bedeutung und etablieren sich als Alternative zum leichtfertigen Konsum. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Denn die vielen kleinen Dinge, die unbeachtet in unseren Schränken lagern, werden durch Weitergabe oder Sharing effizienter genutzt und verbleiben länger im Kreislauf.
Ideal sind Tauschbörsen vor allem für niedrigpreisige Artikel oder Produkte mit Seltenheitswert, die auf Secondhand-Verkaufsportalen kaum Interessenten finden oder keine nennenswerten Erlöse erzielen.
Dabei macht gerade das Tauschen richtig viel Spaß. Beim Stöbern auf den Kleidertauschbörsen wird unser Jagdtrieb optimal befriedigt: Über ein originelles Vintage Piece für einen individuellen Look freuen wir uns viel mehr als über den Kauf eines Kleidungsstücks, das x-fach in den Läden hängt und uns schon morgen nicht mehr gefällt, weil alle darin herumlaufen.
Im Netz gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Tauschbörsen, in denen man vom Abendkleid bis zur Zinkwanne alles weitergeben kann, wofür man selbst keine Verwendung mehr hat. Einige Tauschbörsen haben sich auf spezielle Waren wie Kleidung, Bücher oder Videospiele spezialisiert, auf anderen kann Ausrangiertes aus sämtlichen Produktgruppen den Besitzer wechseln.
Um sich am Tauschhandel zu beteiligen, ist zunächst eine Registrierung notwendig. Getauscht wird anschließend entweder „Eins-zu-Eins“ oder über Tauschwährungen. Für jedes eingestellte Teil erhältst du eine gewisse Anzahl an Tickets, Billets oder Token, die deinem Nutzerkonto gutgeschrieben werden. Das hat den Vorteil, dass du nicht lange nach geeigneten TauschpartnerInnen suchen musst, sondern sofort oder später aus dem gesamten Angebot auswählen kannst, was dir am meisten zusagt.
Die Registrierung auf den Tauschbörsen ist grundsätzlich kostenlos, einige Anbieter verlangen einen kleinen Obolus, wenn ein Tausch zustande kommt. Meist gibt’s zusätzlich ein Forum, in dem sich NutzerInnen austauschen oder Gesuche nach speziellen Wunschartikeln aufgeben können.
Zwar haben sich einige Angebote wie Bambali oder die Tausch-App Swapper zwischenzeitlich verabschiedet, hier kann man aber weiterhin schnell und einfach Kleidung, Schuhe, Taschen und Schmuck tauschen:
Damit du deine ausrangierten Schätze möglichst schnell loswirst, solltest du folgende Tipps erfahrener Tauschprofis beherzigen:
Du willst lieber offline tauschen? Vielerorts finden regelmäßig Kleidertausch-Parties statt, die von gemeinnützigen Initiativen oder Stadtteilläden organisiert werden. Das Konzept: Du gibst deine frisch gewaschenen, noch gut erhaltenen Kleidungsstücke ab und kannst dir anschließend aus dem Fundus aussuchen, was dir gefällt. Je nach Veranstalter gibt’s entweder ein Punktesystem oder du darfst soviel mitnehmen, wie du tragen kannst. Übriggebliebene Ware, die keinen Abnehmer gefunden hat, kommt am Ende des Tages sozialen Einrichtungen zugute.
Eine tolle Idee stellen auch lokale Giveboxen dar, die mittlerweile in einigen Städten an öffentlich zugänglichen Plätzen zu finden sind. Das Prinzip der Boxen – je nach Region auch Offene Kleiderschränke, Umsonstschränke oder Kreislaufschränke genannt – funktioniert ähnlich wie die beliebten Bücherschränke: Du legst aussortierte Artikel ein und falls du selbst etwas Brauchbares entdeckst, nimmst du es mit.
Kaum getragene Alltagskleidung und Vintage-Mode wird man im Frühjahr und Sommer gut auf Hofflohmärkten los, hochwertige Markenkleidung nehmen Secondhand-Läden gerne in Kommission.
Falls du dich nicht dauerhaft von deinen Schätzen trennen willst, ist das Vermieten eine gute Möglichkeit, zumindest kurzfristig Platz im Kleiderschrank zu schaffen: Fürs Verleihen angesagter Fashion-Pieces über Plattformen wie zum Beispiel CLOTHESfriends erhältst du eine Vergütung. Damit lässt sich die Haushaltskasse aufbessern oder du mietest dir im Gegenzug selbst ein schickes Designerteil.