Dass Silikone dem Haar langfristig schaden, ist bekannt. Doch auch chemische Tenside, Mikroplastik oder Parabene stecken in konventioneller Haarpflege. Das schadet nicht nur unserem Haar, sondern auch der Umwelt. Natürliche Haarpflege ist die sanftere Wahl für dein Haar und die Natur.
Mach dir zunächst die Gründe für eine Umstellung auf natürliche Haarpflege klar. Bist du unzufrieden mit der Textur? Fühlt es sich kurz nach dem Waschen strohig an? Juckt die Kopfhaut? Oder möchtest du die Auswirkung von chemischen Substanzen auf die Umwelt verringern?
Tagebuch führen hilft, um sich die Gründe immer wieder vor Augen zu führen und auch die Veränderungen während der Umstellung wahrzunehmen.
Amodimethicone, Dimethiconol, Sodium Lauryl Sulfate oder Oxybenzoate – weißt du, was in deiner Haarpflege steckt? Auch Mikroplastik, das schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und auf unsere Gesundheit hat, ist in konventioneller Haarpflege oft enthalten. Die Liste der Inhaltsstoffe von Beautyprodukten ist lang, die Codecheck-App hilft dir, schädliche Substanzen zu erkennen.
Wenn du zu zertifizierter Naturkosmetik greifst, machst du es dir einfacher: Statt Silikone, Parabene oder aggressive Waschtenside, verwenden Naturkosmetikshampoos unter anderem natürliche waschaktive Substanzen aus Kokos oder Zucker.
Wähle eine Produktlinie einer Naturkosmetik-Marke, die dich anspricht. In Drogerien, Reformhäusern oder in Onlineshops findest du eine große Auswahl an zertifizierter Natur-Kosmetik und -Haarpflege, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basiert.
Zu vertrauenswürdigen Herstellern gehören unter anderem das Berliner Unternehmen i+m Naturkosmetik, Dr. Hauschka, Hydrophil, Unicorn oder Aveda. Sie alle sind tierversuchsfrei, manche sind nach Cosmos Organic-Standard zertifiziert oder tragen das Natrue Siegel.
Es braucht Zeit, um das Haar von Ballast wie Umweltverschmutzung und Pflegerückstände zu befreien. Gut klappt das, wenn du etwas Natron (hat eine natürliche Peeling- und Reinigungs-Wirkung) mit derselben Menge an Naturkosmetik-Shampoo mischst und etwa 100 Milliliter Wasser dazu gibst. Nun kannst du das Haar ganz normal damit waschen, das Natron entfernt Umweltverschmutzungen genauso gründlich wie ein konventionelles Produkt.
Bei der Umstellung von konventioneller Pflege auf natürliche Haarpflege kommt das unbelastete, das wahre Haar, langsam zum Vorschein. Es kann passieren, dass dein Haar zunächst kraftlos, stumpf oder strähnig aussieht. Keine Sorge, das ist ganz normal. Jetzt kannst du deinem Haar das geben, was es in dem Zustand braucht: Feuchtigkeit!
Spülungen, Kuren oder eine Maske, zum Beispiel mit Weizenproteinen, helfen, dem Haar Glanz und Stärke zurückzugeben.
Neben diesen Pflegeprodukten sind auch reine Sheabutter oder pflanzliche Öle wie Kokosöl und das reichhaltige Arganöl eine gute Wahl, um dem Haar eine Extraportion Feuchtigkeit zu gönnen.
Abends in die Haare einarbeiten, Turban darüber und am nächsten Morgen mit warmem Wasser ausspülen, oder tagsüber in die Spitzen einkneten. Das Ergebnis: gesundes, glänzendes Haar.
Du wirst merken, wie sich das Haar nach und nach an die neue Pflege gewöhnt. Doch auch du musst dich umgewöhnen: Ist dir aufgefallen, dass Naturkosmetik-Shampoos weniger schäumen? Das bedeutet nicht, dass sie nicht gründlich reinigen oder von minderwertiger Qualität sind. Tipp: Mach die Haare klatschnass, bevor du mit dem Shampoonieren anfängst, dann schäumt es besser.
Und wichtig: Bei deinem nächsten Termin beim Friseur solltest du entweder deine eigenen natürlichen Haarpflegeprodukte mitnehmen oder besser gleich auf einen Spezialisten für natürliche Haarpflege setzen.
Und wenn du deinem Haar zusätzlich etwas Gutes tun möchtest, verzichte – wenn möglich – auf Föhn, Glätteisen und Lockenstab. Hitze setzt nämlich dem Haar zu und trocknet es aus.