Klimawandel, Luftverschmutzung, Wasserknappheit, Plastikmüll, Hungersnöte sind nur einige der weltweit drängendsten Probleme, die durch den stetigen Raubbau an natürlichen und sozialen Ressourcen verursacht werden und für die wir dringend eine Lösung brauchen. Gefordert sind hier nicht nur Politik und Wirtschaft – wir alle können schon mit ganz einfachen Maßnahmen im täglichen Leben einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten. Mit unseren simplen Einsteiger-Tipps für Zuhause und unterwegs kannst du gleich heute loslegen und nicht nur wertvolle Ressourcen schonen, sondern auch noch Geld sparen!
Leider wandern in privaten deutschen Haushalten jährlich rund 6 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll, das sind etwa 75 Kilo pro Kopf und Jahr. Schade nicht nur um das leckere Essen, sondern auch um Wasser und Energie, die für die Produktion und Verpackung aufgewendet wurden. Damit bei dir künftig alles auf dem Teller statt im Abfall landet, schreib dir eine Einkaufsliste. Und falls doch etwas übrig bleibt – Obst, Gemüse, zubereitete Speisen oder Brot portionsweise einfrieren und bei Bedarf auftauen.
Auch in Einzelhandel und Restaurants wandert so manches, was noch gut ist, am Ende des Tages in die Abfalltonne. Mit der Food Saving App kannst du Backwaren, Bowls, Sushi und kistenweise Vitamine – oft sogar in Bio-Qualität – vor der Tonne retten.
Achte bei deinem nächsten Einkauf auf saisonale Produkte aus heimischer Erzeugung. Bei der Anlieferung fällt weniger CO2 an, gleichzeitig sicherst du damit auch Arbeitsplätze in der Region.
Die Massentierhaltung verursacht unendliches Tierleid und verbraucht gewaltige Mengen an Wasser und Energie. Eine nachhaltige Lebensweise bedeutet nicht zwangsläufig, dass man VegetarierIn oder VeganerIn werden muss – aber mit sparsamerem Konsum von Fleisch und tierischen Produkten bist du auf einem guten Weg. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt übrigens, den Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch und Wurst auf die Hälfte zu reduzieren.
Ganz vermeiden lässt sich Verpackungsmüll beim Lebensmittelkauf zwar noch nicht, aber deutlich reduzieren. Selbst beim Discounter gibt’s mittlerweile Joghurt und Milch in Glasbehältern sowie loses Obst und Gemüse, das du im mitgebrachten Gemüsenetz statt im Plastiktütchen verstaust. Und nach Hause tragen wir unseren Einkauf natürlich umweltfreundlich in der Stofftasche oder im Rucksack.
Jede Menge Plastikmüll – plus die leidige Schlepperei – kannst du dir sparen, wenn du zuhause auf Leitungswasser umsteigst. Das wird hierzulande ständig geprüft und hat Trinkwasserqualität. Kohlensäure zauberst du mit einem Wassersprudler ins Glas, die Gaskartuschen lassen sich im Pfandsystem auffüllen. Und falls es doch mal Wasser aus dem Getränkeladen sein muss, greif zu einer regionalen Marke und Mehrwegflaschen aus Glas.
Besonders im Bad fällt viel Plastik an. Nicht nur weil Shampoo, Duschgel und Bodylotion in Kunststoffbehältern stecken, in Kosmetik und Körperpflege selbst wird – zwar immer weniger, aber immer noch – Mikroplastik als Füllstoff und Bindemittel verwendet. Die winzig kleinen Partikel lassen sich nicht aus dem Abwasser fischen und gelangen ungefiltert in die Umwelt. Mit kostenlosen Apps wie Beat The Microbead und CodeCheck kannst du schnell herausfinden, ob dein Beauty-Produkt bedenkliche Substanzen enthält.
Zehn bis 20 Liter Wasser gurgeln in den Abfluss, wenn man beim Zähneputzen das Wasser laufen lässt. Also künftig den Hahn kurz zudrehen. Auch mit einem Sparduschkopf lässt sich der Verbrauch von Wasser und Energie deutlich drosseln. Die Investition amortisiert sich bereits ab ca. 100 Duschgängen.
Es gibt zwar für jeden Haushaltsbereich einen Spezialreiniger, die aggressiven Reinigungsmittel mit angeblicher Turbo-Putzpower und Extra-Hygieneschutz enthalten jedoch aggressive Substanzen, die Umwelt und Gesundheit belasten.
Tatsächlich sind vier Mittel ausreichend: Mit einem neutralen Allzweckreiniger, Scheuerpulver, Essigreiniger oder Zitronensäure und Handspülmittel wird dein Zuhause sauber und hygienisch.
Die Waschmaschine gehört zu den größten Stromfressern im Haushalt. Schalte die Maschine erst ein, wenn sie voll ist und nutze die Sparprogramme.
Unsere Wäsche ist nämlich selten so schmutzig, dass sie bei hohen Temperaturen gewaschen werden muss.
Computer, Monitor, Drucker und Fernseher laufen bei uns meist im Dauerbetrieb. Sogar im Standby-Modus verbrauchen die Geräte einiges an Kilowattstunden. Mit Steckerleisten kann man die Elektronik über Nacht mit einem Knopfdruck komplett vom Netz nehmen und ordentlich Strom sparen.
Nachhaltiges Leben bedeutet weniger und bedachter einkaufen. Das heißt nicht, dass man per se auf alle schönen Dinge verzichten muss – aber frag dich doch einfach immer, ob du den ausgewählten Artikel tatsächlich brauchst und er dich wirklich glücklicher macht.
Wenn es um unsere Garderobe geht, schlagen wir gerne mal über die Stränge und können gerade bei günstigen Schnäppchen schlecht widerstehen. Zwar belasten die preiswerten Kleidungsstücke unseren Geldbeutel in eher geringem Maße, die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in den Textilfabriken aber umso mehr – durch die Verschwendung wertvoller Ressourcen, den Einsatz giftiger Chemikalien und fragwürdige Arbeitsbedingungen.
Setz auf Klasse statt Masse und investiere in gut kombinierbare, zeitlose Kleidungsstücke. Es gibt mittlerweile zahlreiche Eco Fashion-Brands, die coole Casual Wear und klassische Businessmode anbieten.
Ob Jeans, Kleid oder Tasche – was einen Riss oder ein kleines Loch hat, muss noch lange nicht in die Altkleidersammlung. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lassen sich Kleidung und Accessoires von guter Qualität schnell reparieren. Viele nachhaltige Modemarken bieten einen kostenlosen Repairing-Service an oder stellen aus getragenen Teilen neue Kleidungsstücke her.
Wer einen weiten Weg zur Arbeit hat, kann vermutlich nicht auf sein Auto verzichten. Aber vielleicht finden sich Kollegen, mit denen sich als umweltfreundliche Alternative eine Fahrgemeinschaft bilden lässt?
Für kurze Strecken sollte man ohnehin aufs Fahrrad umsteigen oder zu Fuß gehen. Das kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch der Gesundheit.
Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir: So manche Geschäftsreise ist gar nicht mehr notwendig, viele Meetings lassen sich ebenso gut per Web-Konferenz abhalten. Bei privaten Reisen innerhalb von Deutschland und Europa reduziert ein Umstieg auf Fernbus und Bahn den CO2-Fußabdruck.
Der digitale Lifestyle bringt zwar viele Vorteile mit sich, leider hinterlassen wir mit unserem Online-Verhalten aber einen erheblichen Fußabdruck. Die Server, auf denen unsere Daten in den Rechenzentren abgelegt sind, verbrauchen viel Strom – und der wird selten aus grünen Quellen gespeist.
Die meisten CO2-Emissionen lassen sich beim Streaming reduzieren: Videos und Songs deshalb nach Möglichkeit downloaden statt online abzuspielen. Als Alternative zur Ablage von Dokumenten und Fotos in Clouds empfiehlt sich die lokale Speicherung auf Festplatten. Auch im Mail-Postfach lohnt sich regelmäßiges Entrümpeln: Gespeicherte Emails verbrauchen ebenfalls viel Rechenleistung und damit Strom.
Die 5-R-Regel ist eine prima Eselsbrücke, wie man sein Leben umweltfreundlich und verantwortungsbewusst gestalten kann: