Langlebige Kleidung und dadurch weniger Textilmüll beginnt mit dem Einkauf. Hochwertige Verarbeitung und Materialien von guter Qualität sind das Fundament für lange Freude an deinem neuen Kleidungsstück.
Wirf einen Blick auf die Nähte und den Stoff, bevor du etwas kaufst. Oft macht es auch aus finanzieller Sicht Sinn für ein hochwertiges Shirt etwas mehr auszugeben, weil es länger hält und du nicht ständig neue Sachen kaufen musst. Neben der Qualität der Materialien spielt auch das Design eine Rolle: Setze auf zeitlose Schnitte und Farben, statt Fast Fashion-Trends zu folgen.
Wir werfen unsere Kleidung gedankenlos nach einmal Tragen in die Waschmaschine, obwohl es noch gar nicht nötig wäre. Jeder Waschgang strapaziert den Stoff und verkürzt damit die Lebensdauer deines Lieblingsteils. Und zwar auch, wenn wir niedrige Temperaturen und einen kleinen Schleuderdrehzahl einstellen. Was auch gilt: Je weniger du ein Teil wäschst, desto länger behalten die Farben ihre Brillanz.
Stärkere Verschmutzungen entfernst du am besten vor dem Waschen mit Gallseife per Hand. Und noch ein Tipp: Wenn du die gewaschene Kleidung an der Luft trocknest, schonst du nicht nur das Gewebe, sondern auch die Umwelt. Besonders sinnvoll das bei tierischen Fasern wie Wolle, sie haben regenerative Eigenschaften und ziehen sich wieder zusammen. Und so funktioniert Umweltschonung auch: Nur ein paar Mal getragene Shirts, Pullover oder Kleider können zwischendurch aufgehängt und gelüftet werden.
Probiere das mal aus: Jeans bleichen beim Waschen oft aus und verlieren die Form. Statt die Waschmaschine anzuwerfen, kannst du deine Jeans auch in die Gefriertruhe packen – die Kälte tötet Bakterien ab und auch Gerüche werden neutralisiert.
Die Sommerkleidung ist über den Winter in Kartons auf dem Dachboden oder im Keller. Im Frühjahr folgt die böse Überraschung: Motten haben Löcher in den Stoff gefressen. Ein Lavendel-Säckchen hält die gefräßigen Schädlinge fern. Ein anderes Naturprodukt, das gegen Motten hilft, ist Zedernholz. Es wird in praktischen kleinen Blöcken verkauft, die du zwischen deine Kleidung legen kannst.
Gewisse Materialien, wie Wolle zum Beispiel, bilden durch Reibung kleine Knötchen, besonders gerne an der Seite unter den Armen. Du kannst sie ganz einfach mit einem sogenannten Pilling-Gerät, einem elektrischen Fusselrasierer, entfernen. Das Kleidungsstück sieht nach der Behandlung aus wie neu und gewinnt an Lebensdauer.
Textilien mögen kein Parfüm oder Make-up. Beides kann nämlich hässliche Flecken hinterlassen. Spritz das Parfüm auf deine Haut und nicht auf den Stoff und achte darauf, dass deine Foundation nicht mit deiner Kleidung in Berührung kommt.
Nicht jedes Kleidungsstück hat dieselben Bedürfnisse für die Lagerung. Blusen, Kleider oder Blazer hängst du am besten auf einen Bügel, so entstehen keine Falten und du kannst dir das materialstrapazierende Bügeln vor jedem Tragen sparen.
Dicke Pullover sollten gefaltet und nicht auf den Bügel gehängt werden. Durch die Schwerkraft kann sich der Pulli aushängen und an den Schultern wird er ausgebeult.
Auch Schuhe wollen lange leben: In hochwertige Teile gehört ein Schuhspanner, damit sie die Form behalten, wenn du sie eine Zeit lang nicht trägst. Als günstige Alternative kannst du Schuhe, wie auch deine Handtaschen übrigens, mit Zeitungspapier ausstopfen.
Die Saumnaht hat sich gelöst? Ein Knopf fehlt? Kleine Reparaturen sind einfach und schnell erledigt, und verlängern die Lebensdauer eines Kleidungsstückes enorm. Wenn es kompliziert wird, wenn beispielsweise der Reißverschluss kaputt geht, bringst du das Teil zum Schneider.
Übrigens: Repariere Löcher immer vor dem Waschen, da das Kleidungsstück in der Maschine noch mehr beschädigt werden könnte.
Viele kennen es aus der Kindheit: Das Shirt der älteren Schwester wird zum Lieblingsteil der jüngeren Geschwister. Auch wenn du ein Kleidungsstück nicht mehr magst, heißt das nicht, dass es im Müll landen muss.
Im Gegenteil: Die Chance, dass jemand Freude daran hat, ist hoch. Entweder verschenkst du deine Altkleider an Freunde oder Familie, oder verkaufst sie Online oder auf dem Flohmarkt. Auch Secondhand-Shops freuen sich über gut erhaltene Kleidung, die bei dir sonst nur im Schrank liegen würde.
Vielleicht geht es deinen Freundinnen auch so wie dir, ihr seid gelangweilt von der Auswahl in eurem Kleiderschrank. Dann ist es an der Zeit für einen Kleidertausch. Die Lebensdauer der einzelnen Stücke wird verlängert und jeder von euch hat neue Teile im Schrank.
Das Hemd passt nicht mehr? Die Jeans hat Risse am Knie? Mit Upcycling schenkst du dem Kleidungsstück mehr Lebenszeit in einem neuen Gewand. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt: Aus dem Hemd wird ein ärmelloses Top und aus der Jeans eine sexy Shorts.
Es gibt zahlreiche Anleitungen auf Plattformen wie Pinterest, wie du deine Kleidung upcyceln kannst. Darunter sind Inspirationen für kreative und begabte NäherInnen, aber auch einfache Ideen, die jeder umsetzen kann. Das Tolle an Upcycling ist auch, dass du aus deinen kaputten Lieblingsteilen umwerfende Unikate gestalten kannst.