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Warum wir jetzt eine Körperbürste brauchen

Das Trockenbürsten verspricht schöne, glatte Haut, regt den Lymphfluss an und gilt als Energy-Booster am Morgen
Text von Connie Gräf-Adams
5/28/2021
KörperbürsteKörperbürste

Model Miranda Kerr schwärmt von den positiven Effekten, Gwyneth Paltrow hat es längst in ihre Beauty-Routine eingebaut und auch hierzulande gewinnt das Treatment immer mehr begeisterte Fans. Die Rede ist vom Trockenbürsten, dem morgendlichen Bürsten der trockenen Haut. Eine neue Erfindung ist die Massage mit der Körperbürste allerdings nicht – in der indischen Heillehre Ayurveda gehört das Trockenbürsten seit jeher zu den täglichen Pflege-Ritualen.

 

Was bewirkt das Trockenbürsten?

 

Dry Brushing am Morgen verspricht gleich mehrere Vorteile für schöne Haut, Gesundheit und Wohlbefinden: Die gezielte Anwendung der Körperbürste auf trockener Haut wirkt wie ein Peeling, reinigt verstopfte Poren und entfernt abgestorbene, trockene Hautschüppchen.

Die gleichmäßigen Massage-Bewegungen können den Lymphfluss anregen und dazu beitragen, Giftstoffe aus dem Körper abzutransportieren. Regelmäßig praktiziert soll die Förderung der Durchblutung auch das Bindegewebe straffen und festigen – das kann Cellulite entgegenwirken und bereits bestehende Dellen etwas mindern.

Ideal ist das Wellness-Treatment zudem für alle, die in der Früh nur schwer in die Gänge kommen: Die Massage bringt den Kreislauf in Schwung und sorgt für einen echten Energy-Kick am Morgen.

 

So funktioniert die Massage mit der Körperbürste

 

Das Trockenbürsten erfolgt immer vor dem Duschen. Etwa fünf bis zehn Minuten sollte man jeden Tag investieren, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Wichtig ist, die richtige Technik anzuwenden – massiert wird grundsätzlich Richtung Herz, also von unten nach oben und von außen nach innen:

 

  • Los geht’s mit den Körperstellen, die am weitesten vom Herzen entfernt sind. Beginne mit dem rechten Fuß und arbeite dich mit geraden Strichen oder kleinen kreisförmigen Bewegungen bis zum Oberschenkel und Po vor. Das Vorgehen anschließend am linken Bein wiederholen.
  • Nun die Arme: Starte mit dem rechten Handrücken und bürste zunächst die Außenseite bis zur Schulter, anschließend die Innenseite bis zur Achsel.
  • Zum Schluss sind Bauch und Rücken dran. Auch hier gilt: Immer Richtung Herz – in kreisenden Bewegungen – bürsten. Also vom Unterbauch aufwärts in Uhrzeigerrichtung bis zu den Rippen, vom Hals abwärts entgegen des Uhrzeigersinns bis zur Brust.

Anfänglich fühlen sich die festen Borsten ungewohnt an, das sollte sich nach einigen Anwendungen geben. Zu festes Reiben oder Aufdrücken der Körperbürste sind jedoch unbedingt zu vermeiden. Leichte Rötungen und Kribbeln sind normal. Reagiert die Haut mit stark geröteten und schmerzenden Stellen, deutet das auf eine falsche Massagetechnik oder eine ungeeignete Körperbürste hin.

Nach dem Trockenbürsten die Haut unter der Dusche wie gewohnt mit Wasser und Seife reinigen und hinterher mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflege verwöhnen. Ideal ist eine leichte Formulierung aus rein natürlichen Inhaltsstoffen. Schwere Öle und Cremes lassen die Poren schnell verstopfen, enthaltene Parfum- und Konservierungsstoffe können die Haut unnötig reizen.

 

Welche Bürste für Körperpflege und Gesicht?

 

Ideal sind Körperbürsten mit einem langen Stiel – so kommt man gut an schwer zugängliche Stellen am Rücken heran. Noch besser ist, wenn sich der Griff abnehmen lässt und die Körperbürste zusätzlich eine Handschlaufe hat. Das erleichtert die sanfte Führung auf der Haut.

Naturborsten ist gegenüber synthetischen Borsten der Vorzug zu geben. Zur Auswahl stehen Rosshaar- und Wildschweinborsten, pflanzliche Alternativen sind meist aus Sisalfasern gefertigt. Der Hersteller Ruhi bietet eine Vegan Brush aus geöltem Buchenholz mit Sisalborsten an. Die Bürste mit einem nach OEKO-TEX® Standard 100 zertifizierten Baumwollgurt wird in traditioneller Herstellung in Deutschland produziert.

Die Trockenmassage kann auch in der Gesichtspflege angewendet werden, um abgestorbene Schüppchen zu entfernen und die Produktion neuer Hautzellen anzuregen.  Für Face Brushing wird jedoch eine spezielle Bürste mit sehr feinen Borsten benötigt. Zur Vermeidung von Hautreizungen sollte man das Beauty-Ritual nicht häufiger als zwei- bis dreimal pro Woche durchführen.

Tipp: Bewahre die Massagebürste mit den Borsten nach unten an einem trockenen Ort auf. Bei der Lagerung auf dem feuchten Badewannenrand kann das Holz schnell Schimmel ansetzen.

 

Für wen eignet sich Dry Brushing?

 

Das Trockenbürsten ist für nahezu alle Menschen geeignet, darf aber nur auf gesunder Haut angewendet werden. Wer unter Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Neurodermitis, Akne oder sehr trockener und empfindlicher Haut leidet, sollte von der Trockenbürstung absehen oder vorab mit dem Arzt sprechen.

Direkt nach der Rasur oder bei Sonnenbrand sollte man auf die Massage verzichten. Sensible Stellen wie Brustwarzen, Krampfadern oder wunde Hautregionen sind beim Dry Brushing grundsätzlich auszusparen.

 

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