Die Abkürzung FSC steht für Forest Stewardship Council (wörtlich übersetzt “Wald Verwaltungsrat”) und ist eine Organisation, die sich seit über 25 Jahren schon für eine nachhaltige Forstwirtschaft einsetzt. Ziel ist es, die Wälder dieser Welt so zu bewirtschaften, dass Menschen und Natur langfristig von ihnen profitieren können. Forstbetriebe, die ihr Holz mit dem FSC Siegel verkaufen wollen, können sich entsprechend zertifizieren lassen. Um das zu ermöglichen, müssen sie die Kriterien des nationalen FSC Standards erfüllen, der sich an den 10 Prinzipien des FSC orientiert, die wir hier in einer Schnellversion vorstellen.
Um zu verstehen, was hinter dem FSC Siegel steckt, haben wir versucht die 10 Prinzipien des FSC Standards in aller Kürze zusammenzufassen. Obwohl die meisten davon selbsterklärend scheinen, gibt es doch einige Besonderheiten.
Der Wald wird gemäß nationaler und internationaler Gesetze und der FSC Kriterien bewirtschaftet und wird vor illegaler Nutzung geschützt.
Wie auch bei anderen Siegeln gibt es hier einen Abschnitt zur Gleichberechtigung, Vergütung und Sicherheit und Gesundheit der ArbeitnehmerInnen in Forstbetrieben. Der FSC Standard orientiert sich dabei an Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation. Ob das ausreicht, um Existenzlöhne und faire Arbeitszeiten zu garantieren, sei hier mal in den Raum gestellt.
Es ist traurig, dass dieses Prinzip eine Besonderheit ist, denn die Rechte indigener Völker werden häufig übergangen. Dafür ist es umso wichtiger, dass dieses Prinzip existiert. Hierbei geht es vor allem um den Schutz von und Respekt vor der Land- und Ressourcennutzung von indigenen Völkern.
Der Forstbetrieb soll zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der unmittelbaren Bevölkerung beitragen. Dazu gehört zum Beispiel das Schaffen von Arbeits- und Ausbildungsplätzen.
Die Leistungen des Waldes sind sein wirtschaftlicher und sozialer Nutzen für die Bevölkerung, aber auch seine ökologischen Leistungen, die der Forstbetrieb fördern und schützen soll.
Mit Hilfe von Risikoabschätzungen und anderen Maßnahmen sollen negative Auswirkungen durch Bewirtschaftung vermieden werden und gefährdete Tier- und Pflanzenarten geschützt werden.
Diese zwei Prinzipien gehen Hand in Hand, da das Management auf den Monitoring-Ergebnissen basiert. Der Forstbetrieb muss Leitbild und Ziele für die Bewirtschaftung des Waldes festlegen, die ökologisch verträglich, sozial förderlich und wirtschaftlich sind und mit Hilfe von Monitoring neu angepasst werden können, sollten die Rahmenbedingungen sich ändern.
Zu den besonderen Schutzwerten zählen unter anderem Artenvielfalt, Ökosysteme und kulturelle Werte. Diese müssen vom Forstbetrieb erkannt werden und Bewirtschaftungsmaßnahmen so angepasst werden, dass der Erhalt dieser Schutzwerte gewährleistet werden kann.
Im letzten Prinzip geht es um die Umsetzung. Die Bewirtschaftung des Waldes muss letztendlich – unter Einhaltung der FSC Prinzipien – im Einklang mit den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Zielen des Forstbetriebs stattfinden.
Als Regeneratfasern oder auch regenerative Zellulosefasern werden Fasern bezeichnet, die meist aus der Zellulose aus Holz gewonnen werden. Wem das noch nichts sagt hat aber bestimmt schon einmal von Viskose, Modal, Lyocell oder auch TENCEL™ gehört. Während Viskose in der nachhaltigen Modeindustrie nicht gern gesehen wird, erfreut sich Lyocell (auch unter dem Trademark TENCEL™ der Firma Lenzing bekannt) immer größerer Beliebtheit, da in diesem Verfahren die Chemikalien in einem fast geschlossenen Kreislauf zurückgeführt und wiederverwendet werden. Die kanadische Organisation Canopy (canopyplanet.org) prangerte außerdem an, dass in der Vergangenheit für die Gewinnung von Regeneratfasern Urwälder und gefährdete Wälder gerodet wurden. Mit dem FSC Siegel für Textilien soll also sichergestellt werden, dass die Fasern aus kontrolliert ökologischer, sozialer und ökonomischer Forstwirtschaft kommen.
Für KonsumentInnen gibt es drei verschiedene Abstufungen, in denen Produkte mit dem FSC Siegel gekennzeichnet werden dürfen.