Die Welt ein Stück besser machen: Dafür steht der Begriff Female Empowerment. Dabei geht es zum einen um Gleichberechtigung, Bekämpfung von Diskriminierung, das Aufbrechen von Vorurteilen und Geschlechterstereotypen. Zum anderen geht es darum Frauen und Mädchen darin zu bestärken, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und selbstbestimmt zu handeln.
Ein Thema, das in der Modebranche immer stärker in den Fokus rückt. Und eigentlich ist das längst überfällig, denn: Immerhin sind weltweit rund 80 Prozent der TextilarbeiterInnen laut Bündnis für nachhaltige Textilien weiblich. Vielen Marken im Fair Fashion Bereich ist es daher wichtig, nicht nur sicherzustellen, dass die Bekleidung unter fairen Bedingungen hergestellt wird, sondern, dass sie mit ihrer Mode einen Teil dazu beitragen, das weibliche Selbstbewusstsein zu stärken und Frauen dabei zu helfen die eigenen Stärken und Fähigkeiten wahrzunehmen und zu nutzen. Female Empowerment geht auch immer mit einer Verschiebung von gesellschaftlichen Grenzen einher.
Mandala-Gründerin Nathalie Prieger gilt als Pionierin in der Fair Fashion Branche. Eine gerechte Behandlung und die Unabhängigkeit aller Frauen ist ihr dabei besonders wichtig. Das Yoga-Label hat sich daher „Women support Women“ als Motto auf die Fahne geschrieben. Das zeigt sich unter anderem darin, dass jede an der Produktion beteiligte Person einen existenzsichernden Lohn bekommt und sozial abgesichert ist.
Im Firmensitz in Tutzing am Starnberger See arbeiten derzeit ausschließlich Frauen. Nathalie Prieger hat flexible Arbeitszeiten sowie Teilzeitangebote fest in der Firmenstruktur verankert, sodass jede Mitarbeiterin die Chance hat, ihren Beruf mit ihrer aktuellen Lebenssituation zu vereinen.
Die ehemalige britische „Vogue”-Redakteurin Pippa Holt unterstützt mit ihrem gleichnamigen Label Frauen in Mexiko. Jeder farbenfrohe Kaftan ist ein Unikat und wird von den Weberinnen in dem abgelegenen mexikanischen Dorf handgefertigt.
Der Prozess für die Herstellung der bunten Kleidungsstücke aus Baumwolle dauert circa einen Monat – es handelt sich dabei also im wahrsten Sinne des Wortes um Slow Fashion.
Die Frauen, mit denen Pippa Holt zusammenarbeitet, sind zwischen 25 und 65 Jahre alt, haben zum Teil Kinder und Familie. Um sie voll und ganz zu unterstützen, bezieht die Gründerin über ihr Label kein Gehalt, sondern investiert die Gewinne wieder in die Marke und die Gemeinschaft vor Ort.
Als Safia Minney 1991 ihr Unternehmen gründete, war sie eine der Vorreiterinnen, die sich für Fairtrade in der Mode einsetzten.
Inzwischen ist sie preisgekrönte Sozialunternehmerin, tritt als Rednerin auf und berät und coacht Führungskräfte und Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit.
People Tree arbeitet für die Produktion der Kleidung und Accessoires mit vielen verschiedenen Organisationen zusammen, die sich unter anderem stark für die Rechte von Frauen in der Textilbranche einsetzen.
Seit drei Jahrzehnten setzt sich Modedesignerin Eileen Fisher mit ihrem gleichnamigen Unternehmen sowohl für Nachhaltigkeit als auch für die Unterstützung von Frauen und Mädchen ein.
„Indem wir uns gemeinsam auf diese beiden Themen fokussieren, haben wir die großartige Möglichkeit Veränderung herbeizuführen”, so die Designerin. Unter anderem hat sie das Programm Women Together ins Leben gerufen, das Online-Events veranstaltet, um Frauen zusammenzubringen, um ihre Stärken zu bündeln.
Eileen Fisher hat es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht Frauen mit ihrer Mode gut anzuziehen, sondern auch ihre Selbstwirksamkeit zu fördern.
Das Label Mayamiko unterstützt Frauen in Malawi dabei, sich mithilfe ihrer Fähigkeiten als Schneiderinnen oder Weberinnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf langfristige Partnerschaften mit den Produktionsstätten vor Ort.
Die klare Mission von Gründerin Paola Masperi ist es, Frauen zu stärken und diese Vision ins Zentrum ihres Sozialunternehmens zu stellen. Um diese Art des Female Empowerments in den Entwürfen besonders zum Ausdruck zu bringen, arbeitet das Label mit traditionellen afrikanischen Techniken und Kintenge-Stoffen.
Die Marke Mayamiko entstand aus einer Wohltätigkeitsorganisation heraus, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Frauen in Malawi eine Ausbildung zu bieten.
Eine große Portion Mut gehört dazu, wenn man sich dazu entscheidet, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Diese Frauen haben es gewagt und sind in der (Fair-)Fashion-Branche Vorreiterinnen in Sachen Female Empowerment:
Seit 2017 entwirft Jelena Hofmann für ihr Label Mykke Hofmann Mode, in der sich Frauen unbesiegbar und einzigartig fühlen. Besonders stolz ist die Münchnerin auf ihr Team, das sie selbst als „female design collective” bezeichnet.
Seit 20 Jahren steht das Label von Claudia Lanius für eine große Liebe zur Mode, Fokus auf Nachhaltigkeit und Ökologie sowie soziale Verantwortung. Inzwischen wird die Gründerin von ihrer Tochter Annabelle Homann unterstützt, die seit 2020 die Geschäftsleitung innehat.
Quellen zu diesem Thema:
https://www.textilbuendnis.com/jahresthema-2020-gbv/
https://mandala-fashion.com/pages/about-us
https://www.pippaholt.com/pages/our-values-pippa-holt-kaftans
https://www.peopletree.co.uk/about-us/who-makes-our-products
https://safia-minney.com/profile/
https://www.eileenfisher.com/eileen-fisher-women-together
https://www.mayamiko.com/pages/mayamiko-the-label