Umweltschonendes Wäschewaschen fängt mit der Wahl der Textilien an: Kleidungsstücke aus Naturfasern oder umweltschonend produzierten Fasern wie Tencel ™ Lyocell oder Modal statt synthetischer Kleidung aus erdölbasierten Materialien wie Polyester. Bei Textilien aus erdölbasierten Fasern lösen sich nämlich mit jedem Waschgang Millionen von Mikropartikeln. Sie landen im Abwasser und somit im Ökosystem, weil sie nicht komplett gefiltert werden können.
Um die Menge an Mikroplastik beim Waschen zu reduzieren, helfen Waschbeutel oder Waschmaschinenfilter. Die Beutel wie auch die Filter funktionieren nach demselben Prinzip: Sie fangen die kleinen, durch den Waschgang gelösten Fasern auf. Trotzdem sind sie kein Freifahrtschein, um synthetische Textilien, insbesondere Fleece-Artikel zu kaufen, die bei jedem Waschgang sehr viele Mikrofasern verlieren. Besser ist es, umweltfreundliche Materialien zu wählen.
Waschen in der Maschine ist nie gut für die Umwelt, das Motto lautet deshalb: Weniger ist mehr. Um den Energie- und Wasserverbrauch niedrig zu halten, sollte der Waschgang nur dann gestartet werden, wenn die Maschine wirklich voll ist. Auch werfen wir unsere Kleidung oft nach nur einmal Tragen in die Waschtrommel. Das ist alles andere als umweltschonend. Häufig reicht es, die Kleidung gut zu lüften und Flecken punktuell per Handwäsche zu entfernen.
Früher waren Vorwäsche und hohe Temperaturen nötig, um die Kleider zu reinigen. Heute braucht es wegen effizienter Waschmittel beides nicht mehr. Für normale Alltagskleidung reichen 30 °C aus, für schmutzige Textilien wie Unterwäsche, Bettbezug oder Handtücher kannst du auch eine Temperatur von 60 °C wählen. Einmal pro Monat solltest du allerdings mit 60 °C waschen, um die Maschine von Keimen und Bakterien zu befreien.
Kurzprogramm, Eco oder Schleudergang: Weißt du, wie viel Wasser und Energie deine Maschine verbraucht?
Gerade moderne Maschinen erlauben es, die Programme individuell einzustellen, um beispielsweise die Anzahl der Umdrehungen und den Wasserverbrauch zu verringern. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch deine Kleidung und deinen Geldbeutel.
Es ist schnell passiert und die Tomatensoße tropft auf die frisch gewaschene Bluse. Einen Fall für die Waschmaschine? Nein – schließlich kam die Bluse gerade aus der Wäsche, nur der Fleck stört. Sie ist ein Fall für umweltschonende Handwäsche.
Die Maschine löst eingetrocknete und hartnäckige Flecken häufig ohnehin nicht komplett aus der Kleidung, von Hand im Waschbecken mit Gallseife funktioniert das besser und umweltschonender: Gallseife löst nicht nur starke Verschmutzungen, sie ist auch umweltfreundlicher als Waschmittel.
Die im Büro getragene Alltagskleidung ist weniger verschmutzt als die Sportwäsche oder das Saunahandtuch. Auch wenn das Sinn macht vergessen viele, dass nicht jede Wäsche gleich viel Waschmittel braucht. Spare Waschmittel, indem du die Menge an den Grad der Verschmutzung anpasst.
Doch nicht nur die Menge an Waschmittel ist entscheidend, um deine Kleidung umweltschonend zu waschen, auch die Wahl des Waschmittels ist entscheidend. Pulver ist grundsätzlich besser als Flüssigwaschmittel oder Kapseln, da es weniger Tenside, Enzyme, Palmöl, synthetische Zusatzstoffe enthält. Die wirklich umweltschonende Wahl: biologisch abbaubare Waschmittel, die ohne Phosphate, Mikroplastik oder gentechnisch veränderte Enzyme auskommen.
Eine noch umweltfreundlichere Alternative zum Bio-Waschpulver sind Waschnüsse, die die Wäsche mit natürlichen Saponinen reinigen. Die Waschnüsse kommen vom Waschnussbaum, der in Asien heimisch ist und auch Seifenbaum genannt wird. Die Vorteile von Waschnüssen: Sie wachsen in der Natur, sind günstig und biologisch abbaubar. Gegen die Waschnüsse spricht allerdings der lange Transportweg, außerdem sind sie für weiße Wäsche nicht geeignet, da sie keine Bleichmittel enthalten. Auch muss in Regionen mit stark kalkhaltigem Wasser die Waschmaschine häufiger entkalkt werden, da Waschnüsse keinen Enthärter vorweisen.
Das ist auch bei Waschkugeln der Fall. Die Plastikbälle sind mit Keramikkügelchen gefüllt, die bei der Berührung mit Wasser zwar Ione freisetzen, aber weder Enthärter noch Bleichmittel bieten. Wer den Frische-Wäsche-Geruch vermisst, gibt ein paar Tropfen biologisch abbaubares Waschmittel-Duftöl in die Maschine.
Eine andere Möglichkeit für umweltschonendes Waschen: Du kannst dein Waschmittel auch aus Kastanien herstellen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Anleitungen für selbst gemachte Waschmittel. Das hat zwei Vorteile: Du sparst Geld und schonst die Umwelt.
Es müssen nicht immer umweltschädigende Chemikalien sein. Und Achtung Veganer: Herkömmliche Weichspüler enthalten obendrein kationische Tenside, die teilweise aus tierischen Fetten, also Schlachtabfällen, gewonnen werden. Die umweltfreundliche Alternative: Ein Schuss Apfelessig ins Weichspülerfach geben und Handtücher & Co. werden schön kuschelig, weil Essig Kalkablagerungen entfernt. Und keine Sorge, der Geruch verfliegt beim Trocknen.
Wer Duft vermisst, gibt etwas natürliches Duftöl in die Waschtrommel. Öle mit verschiedenen Noten sind in Drogerien, Reformhäusern und Bio-Geschäften erhältlich.
Der größte Anteil am Energieverbrauch hat nicht die Waschmaschine, sondern der Trockner. Deshalb sollte dieser am besten nie oder nur in Notfällen verwendet werden. Die beste Umweltbilanz bietet das Trocknen in Sonne und Wind oder im Trockenraum im Keller oder auf dem Speicher für alle ohne Garten oder Balkon.
Vom hohen Stromverbrauch mal abgesehen, auch die Kleidung leidet. Die hohe Temperatur beim Trocknen und das Herumwirbeln in der Trommel tut den Textilien nicht gut und verringert ihre Lebensdauer.